Zettelmann. Eine Versenkung.

Ein multimediales Theaterlabor

13.11.2021 (Premiere) und 14.11.2021, jeweils 20 Uhr. Sauerlandtheater Arnsberg

Irgendwann bin ich ins Erzählen gekommen. Zuerst murmele ich in mich hinein. Rede für mich – oder für wen eigentlich? Rede einfach so daher. Ein Geräusch unter vielen und doch ein Geräusch wie nur das einer Stimme. Ich erzähle eine Geschichte.
(aus: Zettelmann)

Fotografie: Bianca Peruzzi

Das multimediale Theaterlabor „Zettelmann. Eine Versenkung“ beschäftigt sich mit dem Geschichtenerzählen und dem Schaffen von Identitäten, Zugehörigkeiten und Realitäten. Es stellt die Frage danach, wie Mythen und Geschichten unser persönliches und gesellschaftliches Leben beeinflussen.  Denn unser Leben wird durch das Erzählen von Geschichten bestimmt, geformt, herausgefordert. Immer und immer wieder wird es durchzogen von persönlichen, religiösen, kulturellen, weltanschaulichen Mythen, die tiefe Furchen in unserer autobiographischen und gesellschaftlichen Realität hinterlassen. Diese Geschichten und Mythen zu erkennen, zu reflektieren, sie gegebenenfalls zu verändern oder ganz neu zu erzählen, ist ein zugleich alltäglicher wie kreativer Prozess, der zum  Inhalt dieser neuen TEATRON-Produktion gemacht wurde.

Im Mittelpunkt steht – neben einer Vielzahl von mythologischen und biographischen Geschichten – ein Teil des biblischen Abraham-Mythos, die sogenannte Bindung Isaaks, die die Aufforderung Gottes an Abraham beschreibt, seinen Sohn zu opfern. Dieser Mythos entstammt der jüdischen Tradition, in der das „kreationistische“ Erzählen tief verwurzelt ist, also das Erzählen, das Realität erschafft. Dies ist ein Konzept, das ebenso in der Kabbalah und ihrer Idee von der  schöpferischen Eigenschaft von Buchstaben und Wörtern vorkommt und sich auch in  dem berühmten Wort, das am Anfang war, in der christlichen Tradition fortsetzt. 

Fotografie: Bianca Peruzzi

So wie die Frage nach dem Neuerzählen alter Geschichten in dieser Produktion gestellt wird, so werden auch neue Pfade in der ästhetischen Verarbeitung und Produktion gesucht. In einem Wechselspiel zwischen Schauspiel (Yehuda Almagor), visueller Gestaltung (Daniel Almagor) und Klangkunst (Max Gausepohl) entsteht ein Raum für das Geschichtenerzählen selbst und dessen poetische Reflektion. So bilden Videoprojektionen sowie Klang- und Stimmcollagen zwei gleichberechtigte und sinnstiftende Ausdrucksebenen, die in Dialog treten mit szenischem, schauspielerischen Arbeiten und den für diese Produktion verfassten, poetisch-reflektierenden Texten (Daniel Almagor).

Diese Produktion ist entstanden als Teil der dreijährigen Konzeptionsförderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, die dem TEATRON THEATER zugedacht wurde, und die ausdrücklich dem Entwickeln von neuen Konzepten und Ausdrucksformen gewidmet ist. Sie wird präsentiert im Sauerlandtheater Arnsberg, das durch seine neue technische Ausstattung exzellente Voraussetzung für Videoprojektion und  die quadrophone Soundpräsentation bietet und außerdem zu Coronazeiten ausreichend Platz zur Verfügung stellt, um erforderliche Abstände einhalten zu können.

Darsteller: Yehuda Almagor
Regie: Yehuda Almagor, Daniel Almagor
Text: Daniel Almagor
Visuelle Gestaltung, 3D-Animation und Videoproduktion: Daniel Almagor
Musik und Sounddesign: Max Gausepohl
Dramaturgie: Ursula Almagor
Kostümbild: Laura Hesse
Fotografie, Dokumentationsvideo, Trailer: Bianca Peruzzi
Sprecher*innen: Ursula Almagor,  Yehuda Almagor, Max Gausepohl, Daniel Almagor
Bühnenbau: Peter Jagoda

Karten:
www.reservix.de  Ticketlink: Zettelmann. Eine Versenkung. (13. und 14.11.2021)
https://www.reservix.de/veranstaltungskalender?q=arnsberg+zettelmann

Sowie alle reservix-Vorverkaufsstellen, wie z.B.:
Buchhandlung Sonja Vieth , Alter Markt 10 , 59821 Arnsberg
Verkehrsverein Arnsberg e. V., Neumarkt 6, 59821 ArnsbergSCORE shop, Apothekerstraße 25, 59755 Arnsberg-Neheim

Sowie an der Abendkasse im Sauerlandtheater Arnsberg, Feauxweg 9, 59821 Arnsberg
(Tel.
0163-4776899 / ab 1 Stunde vor der  Vorstellung)

Wir danken Herrn Hans Wulf für seine Unterstützung.
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