Kinder der Bestie

oder: vom herrlichen Narrentalent an den Menschen zu glauben

nach David Grossman: Stichwort Liebe
Eine Koproduktion des TEATRON THEATERs mit dem figuren theater tübingen
Premiere: Juni 2000 auf dem Festival “Theaterformen” – kulturelles Begleitprogramm der EXPO 2000 –

Wie verarbeitet die zweite Generation nach dem Holocaust all das, was geschehen ist, berichtet und dokumentiert wurde? Ist das “herrliche Narrentalent, an den Menschen zu glauben” lebbar oder Utopie?
Diesen Fragen geht die deutsch-israelische Koproduktion des TEATRON THEATERs mit dem figuren theater tübingen nach, eine Adaption des Romans “Stichwort: Liebe” des israelischen Schriftstellers David Grossman.

Erzählt wird: Vom neunjährigen Momik, der als Sohn von Holocaust-Überlebenden versucht, mit kriminalistischem Spürsinn die Sprachlosigkeit seines Großvaters zu entschlüsseln und damit das grosse Schweigen seiner Umgebung zu durchbrechen. Vom erwachsenen Schriftsteller Momik, der versucht, Geschichte und Geschichten seines Großvaters zu rekonstruieren und weiterzuschreiben. Und von Großvater Anschel Wassermann, der seinem Lagerkommandanten eine Geschichte erzählen muss, um sterben zu dürfen.

 Der Blick der zweiten Generation auf das Thema “Holocaust” ist die zentrale Perspektive, die inhaltlich diese Inszenierung bestimmt und so eine besondere Aktualität und Authentizität erhält.

Theatralisch hat die Kombination von Schauspiel und Figurenspiel eine Darstellung ermöglicht, die sich nicht in den bekannten Klischees verfängt, sondern dem Betrachter die Möglichkeit gibt, zwischen erzählter Geschichte und “sprachlosen” Bildern seine eigenen Vorstellungswelten zu dem Thema  entstehen zu lassen.

Spiel:                                         Yehuda Almagor und Frank Soehnle
Musik:                                       rat’n’X (Johannes Frisch und Stefan Mertin)
Übersetzung (dt. Fassung )     Ursula Almagor
Adaption (hebr. Fassung)       Yehuda Almagor
Technik/Projektionen:             Karin Ersching
Ausstattung:                            Frank Soehnle
Regie:       Ensemble
Assistenz:                                 Oliver S. El-Fayoumy

Fotos: Manuela Seeber, Reutlingen

Eine Koproduktion mit dem Festival THEATERFORMEN, Hannover, und dem FITS, Figurentheater Stuttgart
mit Unterstützung des Ministeriums für Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Arnsberg und dem Fonds Darstellende Künste.