WOYZECK

von Georg Büchner

Premiere: Oktober 2010

„Woyzeck“ – von Georg Büchner als Dramenfragment hinterlassen – stellt Theatermacher immer wieder vor eine große Herausforderung. Das wahrscheinlich im Jahr 1836 geschriebene Drama beschreibt schlaglichtartig das Schicksal des Gelegenheitsarbeiters und Soldaten Franz Woyzeck, der – ausgebeutet, krank und unterdrückt – um sein Überleben kämpft und schließlich zum Mörder aus Eifersucht und Verzweiflung wird. Mit der Figur des Franz Woyzeck hat Georg Büchner den „ersten plebejischen Protagonisten einer Tragödie in deutscher Sprache“ (Alfons Glück) geschaffen. Es war sein letztes Werk, das er unvollendet zurückließ.

Durch die Besetzung der Rolle des Franz Woyzeck mit dem Tänzer Manuel Quero wurde der Inszenierung ein besonders dramatischer und dynamischer Charakter verliehen. Woyzecks Verzweiflung und Sprachlosigkeit seiner Welt und seinen Unterdrückern gegenüber wird durch den expressiven Tanz Manuel Queros in großer Intensität dargestellt. Doch nicht nur der Tanz, sondern ebenso Schauspiel, Gesang und Figurenspiel des internationalen Ensembles sprechen den Betrachter auf allen Ebenen an und lassen die Emotionalität dieses Dramas und damit die wütende Anklage des jungen Georg Büchner besonders stark zum Ausdruck kommen. Wie als Kontrast zur dramatischen Darstellung der Figuren ist das Bühnenbild angelegt als kühles metallenes Versuchslabor, in dem die menschliche Seele und die sie umgebende Gesellschaft seziert und analysiert wird. In seinem schlichten und prägnanten Charakter verweist das Bühnenbild auf die heutige Zeit, und damit auf die Aktualität und Zeitlosigkeit des „Woyzeck“.

Regie: Yehuda Almagor
Dramaturgie: Ursula Almagor
Bühne: Yehuda Almagor, Peter Jagoda
Musikalische Leitung: Fabian Sennholz
Tanz/Spiel/Choreographie: Manuel Quero
Figuren/Schauspiel und Figurenbau: Katharina Katz;
Darsteller: Fabian Sattler, Alexander Ritter, Eric Rentmeister
Grafikdesign: Daniel Almagor
Fotografie: Manfred Haupthof

Gefördert vom: Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, dem Förderkreis Kultur Kloster Wedinghausen e.V. und der Stadt Arnsberg